Du stehst morgens auf und fühlst dich, als ob Du mehrfach von einem Sumo-Ringer durch die Mangel gedreht wurdest? Stellst Du innerhalb Deines Alltags fest, dass Du gerne mal, ohne bewusstes zu tun die Schultern bis zu den Ohren ziehst? Das Du gerne die Zähne zusammenbeisst auch ohne, dass Dich jemand geärgert hat?
Kann es sein, dass Du bereits beim Arzt warst und Medikamente, Salben, Massagen und Sport nur noch ungenügend, bis gar nicht mehr wirken?
Vielleicht wäre es jetzt an der Zeit, einen anderen Weg auszuprobieren. Ich möchte Dir hier kurz erklären, was hinter solchen Beschwerden stecken könnte.
Hierbei stelle ich immer wieder fest, dass bei einigen «Leutchen» die Verspannungen auch nach längerer Massagezeit, nicht «verschwinden» wollen. Weshalb ist das so?
Glaubensätze und -muster
Nun hier muss ich etwas ausholen 😉 Es ist so, dass unsere Muskeln uns unser Leben spiegeln. Sie spiegeln uns unsere Glaubens- und Verhaltensmuster, welche wir bereits über Jahrzehnte in uns verankert haben. Diese Glaubenssätze können Auslöser sein für Muskelverspannungen und irgendwann in starke Schmerzzustände führen. Diese angestauten Emotionen und Negativgedanken, wirken auf der Zellebene, hier in diesem Fall auf der Muskelzellebene. Wenn wir z.B. unsere Gefühle nur schwer benennen können und wir keinen richtigen Zugang zu unseren Emotionen finden, um sie auszudrücken bzw. überhaupt zu verstehen.
Das bedeutet, dass unsere Glaubenssätze und Verhaltensmuster mit unseren Gefühlen in Verbindung stehen und diese wiederum sich über unsere Zellebene im Körper festsetzen. Wie erwähnt z.B. in Muskelbeschwerden/-schmerzen. Wenn wir also unsere Emotionen nicht ausleben, ihnen keinen Raum bieten, um sich zeigen zu können/dürfen, dann kann es eben wie erwähnt zu diesen Muskelverspannungen kommen.
Was meine ich mit Glaubenssätzen? Gerne gebe ich 2, 3 Beispiele:
- Mir wird nichts geschenkt, ich muss um alles kämpfen.
- Ich bin nicht gut genug.
- Ich habe keine Zeit, ich muss für alle da sein, auch wenn ich selbst dabei zusammenbreche.
So können Muskelschmerzen einem darauf hinweisen, dass wir unsere Gefühle nicht leben, sie verdrängen, runterschlucken, ausblenden oder wegschieben, eben nicht wahrnehmen wollen/können, jedoch sollten… 😉
Mentaler Aspekt
Natürlich stehen Verspannungen auch mit mentaler Anstrengung im Zusammenhang. Wenn wir z.B. dazu neigen unsere Probleme nur mit uns selbst auszumachen und dabei auch noch sehr analysierend und fast schon pedantisch vorgehen und uns in Vorstellungen verlieren, was irgendwann vielleicht mal passieren könnte. In solchen Situationen schaffen wir für unsere Muskulatur eine Hochspannung der Extraklasse. Dies, ohne unser Bewusstes zu tun.
Und so kann es dann sein, dass wir in eine Art Teufelskreis geraten und nicht oder nur noch schwer aus diesem gedanklichen Hamsterrad austreten können. Wie länger wir im Rad springen umso stärker werden unsere Nervenbahnen aktiviert, welche unseren Muskeln sagen, dass sie sich anspannen sollen. Dieser genannte Teufelskreis bekommt erst dann ein Ende, wenn die Erschöpfung eintritt. Und was passiert, wenn man vollkommen erschöpft aufs Sofa fällt, jaaa die Schmerzen sind stärker wahrnehmbar. Ein Paradoxon, doch auch nachvollziehbar. Denn erst wenn man Erschöpft ist, die Gedanken nicht mehr auf das Problem gerichtet sind, lässt die innere Anspannung nach und die Muskulatur beginnt sich zu entspannen, was zu Anfang die Schmerzempfindungswahrnehmung erhöht.
Was kann man also tun, um das Gedankenkarussell zu unterbrechen? Achtsamkeitsübungen, welche den aktiven Geist auf bestimmte Dinge fokussieren, welche man ändern kann.
Das Leben in der Vergangenheit
Viele Menschen, die an starken Verspannungen leiden, leben oftmals gedanklich in der Vergangenheit. Der Nachteil dabei ist, dass unser Gehirn sofort auf alte «Schmerzmuster» zurückgreift und diese dann gleich auch abspielt. Denn unsere Emotionen und die damit in Verbindung stehenden Erinnerungen sind in unserem Hypocampus gespeichert und können so jederzeit reaktiviert werden.
Was können wir tun, um uns nicht mehr so oft in der Vergangenheit zu tummeln. Den Blick auf die Gegenwart zu richten. Jaja, ich weiss ist nicht immer einfach, aber immer wieder wichtig… Es geht nicht darum nonstop im Jetzt zu leben… auch wenn das viele Esoteriker… uns mitgeben wollen. Die Vergangenheit gehört zu uns, sollte jedoch in ihrer eigenen «Schönheit» akzeptiert und allenfalls auch verarbeitet werden. Auch die Zukunftsgedanken gehören dazu, ohne sie könnten wir uns kein Ziel setzten. Was wäre das Leben ohne Ziele…!
Gefühle = Kontrollverlust???
Was ist, wenn wir völlig erschlagen von unseren eigenen Emotionen, die wir körperlich wahrnehmen, uns lieber auf die Rationalität konzentrieren?! Auf diese Weise versuchen wir unseren Gefühlen zu entkommen, ihnen aus dem Weg zu gehen. Weshalb? Unsere grösste Angst ist es, dass wir uns womöglich nicht mehr im Griff haben, wenn wir sie leben, ihnen Raum geben sich zu zeigen. Wir haben Angst die Kontrolle über unser Handeln zu verlieren. Uns in den Gefühlen zu verlieren. Aber unsere Gefühle, sind clever und smart und finden immer einen Weg über unseren Körper zu uns zu sprechen. Und so werden unsere Beschwerden zunehmen, oder sich auch verändern und ganz neue «Möglichkeiten» der Ausdrucksweise auf den Plan rufen.
Was kann jeder Einzelne für sich selbst tun. Erkennen, dass verdrängte Gefühle, oftmals schmerzhafter sind, zermürbender und entmutigender, als Emotionen, welchen man die Möglichkeit gibt, sich zu zeigen, eben in dem man sie einfach zulässt und zu ihnen steht.
Die Macht des Zwiespalts…
Was also tun, wenn unsere alten Gefühle und unser Gedanken-Chaos uns in einen Zwiespalt führen? Wenn unsere Negativerfahrungen uns ständig verklickern wollen, dass wir uns jetzt gerade so und so fühlen müssen, weil wir das ja bereits so kennen. Was tun, wenn unsere Abstraktivität uns hierbei einen Strich durch die Rechnung macht und wir nicht genau wissen, wie wir in die Umsetzung gelangen sollen. Wenn wir gerne würden, aber der Kopf sagt, dass es wahrscheinlich eh nicht funktioniert.
Hier ist es von Vorteil, wenn man sich wirklich mal mit den eigenen Gedankenmustern/-sätzen auseinandersetzt. Um sich selbst aufzuzeigen, welche beeinträchtigenden Dogmen uns von einem erfüllten «Selbst-erleben» abhalten. Nur dann ist es uns möglich, in die Veränderung zu gehen und guten Mutes voranschreiten können.
Physische Erkennungszeichen…
Den meisten Menschen sieht man Muskelschmerzen oder allgemein Schmerzen, welche über einen längeren Zeitraum bestehen, anhand der physischen Körpermerkmale an.
Eine steife Haltung, des gesamten Körpers einschliesslich des Gesichts. Oft wirkt der Gesichtsausdruck starr, kalt und manchmal auch fast schon grimmig.
Wie kann man den Körper wieder ins Fliessen bringen, eine «Weichheit» in die Muskulatur bringen… Ich meine damit keine schlabber Mukis ;)… sonder die Starre wieder in eine lockerere Haltung zu bringen. So können auch die Emotionen besser gesteuert werden.
Tanz ist z.B. dafür super geeignet. Hierbei nutze ich gerne eine Musik, die gerade meinen Emotionen entspricht und tanze einfach wies gerade raus will durchs Haus. Ich weiss, für viele ungewohnt, aber doch sehr effektiv. Ausprobieren lohnt sich allemal.
Und jetzt?
Durchbruch dieser Hamsterrad-Taktik erfahren wir, durch dranbleiben, was jedoch nicht so in unsere jetzige Welt passen will. Denn wir wollen alle ALLES, und zwar JETZT. Dieses Verhalten, löst jedoch die Problematik nur oberflächlich, wer nachhaltig seine Themen bearbeitet haben, möchte, muss – genau – dranbleiben…
- Wir sollten lernen, zu sagen, was wir brauchen, wenn es um unsere Gefühle, Bedürfnisse,
Sehnsüchte und Wünsche geht.
- Wir sollten wieder lernen besser auf unseren Körper zu hören, lernen ihn zu lesen und zu verstehen.
- Wir sollten unsere Grenzen kennen und für sie einstehen.
- Dann können wir austreten aus unserem Gedankenkarussell und entspannen, mental, emotional und körperlich.
- Dann können wir uns von unserer Vergangenheit lösen, die Gegenwart geniessen und mit wunderbarem Vertrauen und Vorfreude unsere Ziele an fieseren.
- Dann können wir es uns selbst gestatten, unsere Emotionen zu leben und ihnen Raum des Ausdrucks gewähren.
Und zum Schluss…
Wer weiss schon was das Leben für einem bereithält und die obigen Themenbereiche mal für einem gut sein können…
So wünsche ich frohe Selbsterfahrung und mutiges angehen und umsetzen…
Liabs Grüassli
Jessica